Osteoporose
Behandlungsmethode
Ab etwa dem 30ten Lebensjahr verlieren Knochen stetig an mineralischer Substanz, was sich negativ auf die Knochendichte auswirkt. Ab einem gewissen Grad spricht man von Knochenschwund, Osteoporose genannt. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, von der zwischen 20% bis 30% der Gesamtbevölkerung in Deutschland betroffen sind.
Zunächst äußert sich eine beginnende Osteoporose kaum, sie macht sich erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien bemerkbar. Häufig tritt die Krankheit bei Männern ab dem 55. Lebensjahr auf, während Frauen, die doppelt so oft wie Männer an Osteoporose erkranken, meist schon ab dem 45. Lebensjahr betroffen sind.
Zu den Folgen einer fortgeschrittenen Osteoporose gehören Größenverlust und Rückenschmerzen. Zudem steigt das Risiko eines Rundrückens sowie von Frakturen (Oberschenkelhals, Handgelenk, Wirbelkörper).
Es existieren verschiedene Methoden zur Knochendichtemessung.
Im Optimalfall erfolgt die Messung mithilfe von Röntgenstrahlen im Rahmen einer DEXA-Messung. Knochen schwächen je nach Dichte unterschiedlich stark die Intensität der Strahlen ab. Der Umfang dieser Strahlenabsorption gibt – unabhängig von der gewählten Methode – Aufschluss über den Mineralsalzgehalt des Knochens. Alternativverfahren mit Ultraschall sind hierbei unpräzise, ein Osteo-CT hingegen sehr strahlenbelastend. Abhängig von der Ausprägung der Osteoporose, ihrem Alter und Geschlecht kann eine Therapie relativ unterschiedlich verlaufen. Dies orientiert sich an den aktuellen Leitlinien des Dachverbandes Osteologie (DVO).
Zu den eingesetzten Präparaten gehören neben Calcium und Vitamin D, Bisphoshonate und andere spezielle Osteoporose-Medikamente. Welches dieser Medikamente für Sie in Betracht kommt und ob eine Tabletteneinnahme, eine Infusion oder eine Spritze das Beste für Sie ist, wird in Abhängigkeit von den gemessenen DEXA-Werten, Laborparametern und der Begleitmedikation individuell auf Sie abgestimmt. Ganz wichtig bei der Osteoporose-Behandlung ist eine moderate, aber regelmäßige körperliche Betätigung in Form von Sport.
Außerdem sollte Risikofaktoren wie zum Beispiel das Rauchen oder übermäßiger Kaffeegenuss vermieden werden. Auch manche Medikamente, wie zum Beispiel die längerdauernde Einnahme von Kortison-Präparaten, können den Knochenschwund verursachen. Eine Osteoporose kann diffuse Knochenschmerzen verursachen, die im Einzelfall erheblich sein können.
Die medikamentöse Behandlung bessert diese Schmerzen langsam, wenn nötig verordnen wir zusätzlich ein Schmerzmittel. Bei fortgeschrittener Osteoporose kann es auch bei Bagatellverletzungen zu Knochenbrüchen kommen. In manchen Fällen muss eine operative Stabilisierung des Skelettsystems durchgeführt werden. Neben Ausdauer ist vor allem auch Geduld seitens des Patienten gefragt, da die Behandlung über eine lange Zeit hinweg geplant werden muss und individuell erfolgt.